Babolna - Immer eine Reise wert

 

Am 25.04.2007 machte ich mich mit meinen Pferden und meiner Crew (bestehend aus meiner Mutter Marianne, meinem Mann Michael und Danny) auf die knapp 800 km lange Fahrt nach Babolna. Um den Pferden so wenig Transportstress wie möglich zu bereiten teilten wir die Fahrt auf 2 Etappen auf. Unser Nachtlager schlugen wir bei meiner Freundin Alexandra auf (http://www.martinkreuzer.com/). Am nächsten Morgen trafen wir uns dann mit einem Teil des Ariat Teams (Detlef und Marianne Hähnel, sowie Sönke welcher unsere Pferde an diesem Wochenende wieder osteopathisch betreute) an der Deutsch/Österreichischen Grenze und legte die letzen Kilometer gemeinsam zurück. Am Donnerstag den 26.04.2007 erreichten wir dann unser Ziel, das ungarische Nationalgestüt Babolna, welches an diesem Wochenende Veranstalter und Austragungsort für Distanzritte von 20 – 160 km Streckenlängen war. Gemeldet waren über 120 Pferde aus 9 Nationen. Darunter befanden sich z.B. Dänemark, Luxemburg, Slowakei, Tschechien, Österreich, Rumänien, Polen usw., aus Deutschland starteten 5 Reiter.

 

 - Die Geschichte des heutzutage verdientermaßen weltberühmten Gestüts Babolna reicht bis in das ausgehende 18. Jahrhundert zurück. Auf den Erlass des österreichischen Kaisers und ungarischen Königs Josef II wurde 1789 das Gestüt gegründet, um schnelle Pferde mit hohem Stehvermögen züchten zu können, die sowohl für die Armee als auch für die allgemeine Zucht unentbehrlich waren. Neben dem Vollblutaraber-Bestand ist bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Araberrasse von Babolna entstanden, die seit 1978 europaweit als Shagya-Araber bekannt geworden ist. -

 

Am Samstagmorgen um 6 Uhr ging ich mit Jarid auf die 120 km lange Strecke. Es mussten 2 Schleifen von 30 km und 20 km mehrfach geritten werden. Jarid zeigte sich in allen Tierarztkontrollen in einwandfreiem Zustand und durfte immer wieder auf die Strecke. Die internationale Konkurrenz war sehr stark und wir wollten es zu Beginn der Saison eher ruhig angehen, daher gingen wir als 4ter auf die letzte Runde. Kurz nach dem Start hatten wir jedoch Stefan Zöller schon eingeholt, allerdings schlossen auch noch 2 Reiter auf mich auf. Einige Kilometer später hatten wir den ersten der beiden Führenden eingeholt und kurze Zeit später auch den f ührenden Ungarn, da ihre Pferde alleine wohl nicht mehr das Tempo halten konnten. In dieser großen Gruppe ging es nun dem Ziel entgegen. Nachdem Jarid noch fit war, konnte ich mich auf den letzen 4 km von der Spitzengruppe absetzen und erreichte mit einem Vorsprung von 2 Minuten und einer Reitzeit von 6 Stunden und 41 Minuten das Ziel. Jarid war in diesem Augenblick (wie so oft) mein Held!!!

 

Am Sonntagmorgen war dann um 7 Uhr Start für die 60 km-Reiter. Hier mussten 3x die 20 km-Schleife zurückgelegt werden. Da sich Parsifal noch im Aufbau befindet, entscheid ich mich, das Tempo der ersten beiden Reiter nicht mitzugehen. Ich schloss mich lieber einer 4er Gruppe aus 2 Slowaken, 1 Ungarin und 1 Österreicherin an. Bis ca. 800 m vor dem Ziel blieb diese Gruppe zusammen und erst dann entschied ein packendes Finish die Platzierungen. Meine Taktik ging hier voll auf, denn Parsifal war noch fit und hatte so viele Reserven, dass er nur so an den anderen Pferden im Galopp vorbei flog und sich so den 3ten Platz sichern konnte – mir war bis dahin nicht klar wie schnell Parsifal eigentlich sein kann, und das nach flotten 60 km!!! - .

 

Die Strecke selbst war für mich und meine Pferde eine große Herausforderung. Der Boden war teilweise sehr tief und sandig, was die Pferde aus unserer Region nicht gewohnt sind. Zudem war das ungewöhnlich heiße Wetter Ende April, mit knapp 30 °C am Nachmittag, eine weitere Herausforderung für meine 2 Buben.

 

Die weite Reise war ein toller Erfolg für das Distanzteam Flugshof und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Ich kann nur jedem Interessierten raten einmal an diesem Ritt teilzunehmen. Der Ritt war super organisiert (Vorbesprechung z.B. auch in 3 Sprachen), das Gestüt mit seinen Pferden einfach wunderschön. Wir hatten am Sonntag Nachmittag noch die Gelegenheit die Stutenkoppeln mit den Fohlen und den Hengstfriedhof zu besichtigen.

 

Astrid Götz

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